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Hohenzollern Höfe Ludwigshafen
Innovatives Quartiersprojekt bewahrt historische Bausubstanz
Das von der BauWohnberatung Karlsruhe mitentwickelte und über weite Strecken begleitete Quartiersprojekt Hohenzollern-Höfe in Ludwigshafen-Friesenheim wurde u.a. mit dem Rheinland-Pfälzischen Staatspreis für Architektur und Wohnungsbau 2013 ausgezeichnet. Dieser viel beachtete Architekturpreis wurde zuletzt 2008 und im Jahr 2000 vergeben.
Das in weiten Teilen denkmalgeschützte, 1923 errichtete Carée der Hohenzollern-Höfe im Eigentum der ehemaligen LUWOGE (mittlerweile BASF Bauen + Wohnen) bietet in der Endausbaustufe (ab 2016) rund 200 grundsanierte, zentrumsnahe Wohnungen – vom 1-Zimmer Apartment bis zur großzügigen 7-Zimmer Wohnung mit 220 qm. Dazu wurden die bestehenden Grundrisse komplett umgestaltet und bestehende Barrieren soweit als möglich eliminiert. Aber auch energietechnisch wurden die Gebäude fit gemacht, was auf Grund weitreichender Denkmalschutzauflagen nicht ganz einfach war.
Ausgehend von der bestehnden Struktur (viele große Wohnungen mit gleichem – heutiger Nachfrage nicht mehr entsprechendem – Grundriss an einem Standort) und dem anstehenden Handlungsbedarf (Fassade, Dächer, Badsituation, etc.) in der Wohnanlage war eine Neuausrichtung des Ensembles notwendig. Eine Standardmodernisierung über die ganze Wohnanlage – bei Belassung der gegebenen Grundrisssituationen – hätte die Potentiale der Hohenzollernhöfe nicht ausschöpfen können, da die vorherrschende Monostruktur mit Zugang zu den Wohnungen nur über Treppen selbst im Erdgeschoss nicht mehr der demografischen Realität entsprach. Die Geschlossenheit der Wohnanlage konnte ein mehr an Miteinander unter den Bewohnern über Generationen hinweg fördern, sofern entsprechender Raum für Begegnung geschaffen wird.
Neben der Entwicklung von zeitgemäßen und zukunftsträchtigen Grundrissen für und mit verschiedenen Zielgruppen (z.B. Junge Familien, Senioren, Generation 50 plus, Alleinerziehende, Singles, aber auch Behinderte und Studenten, Berufstätige mit Home Office, Familien mit Oma/Opa), sollten Neue Wohnformen sowohl für generationenübergreifendes als auch altershomogenes Wohnen, aber auch die Integration einer Behinderten-/Nichtbehinderten-Wohngemeinschaft in die Wohnanlage ermöglicht werden. Gemeinschaftsflächen und wohnbegleitende Dienstleistungsangebote fanden ebenfalls Berücksichtigung, um die Generationentauglichkeit der Wohnanlage zu stärken.
Besonders von der Staatspreis-Jury gelobt wurde deshalb auch der “integrative Wohnmix”, der es Behinderten und Nichtbehinderten, Jungen und Alten, Familien und Singles ermöglicht, in guter Nachbarschaft zu wohnen und zu leben – kurzum: ein generationsübergreifendes Miteinander vom Studenten, über großzügige Familienwohnungen bis zu Wohnoptionen bei bestehendem Unterstützungsbedarf.
Ganz entscheidend für einen Sanierungserfolg war auch ein vorgehen in mehreren Sanierungsabschnitten, um der bestehenden Bewohnerschaft einen Verbleib im Quartier anbieten zu können. Dazu erfolgten umfangreiche Einzelgespräche mit allen Bewohner*innen.
Die hervorragende Vorbereitung des Projekts in enger Kooperation mit der bisherigen Bewohnerschaft der Hohenzollernhöfe wurde von der Jury als vorbildlich hervorgehoben. Dazu wurden von der BWK im Rahmen der Projektbegleitung zahlreiche Toolkartenworkshops und Moderationsrunden durchgeführt, um die speziellen Bedürfnisse der Bewohnerschaft nachhaltig in der Projektkonzeption zu verankern.
Nach dem vielfach ausgezeichneten Haus Noah in der Ludwigshafener Pfingstweide waren die Hohenzollernhöfe das zweite Projekt, das die BWK gemeinsam mit der BASF Bauen + Wohnen durchgeführt hat.
Mehr Infos zum Projekt hier