Gemeinschaftlich Wohnen als neue Lebensphase - Herausforderung und Zukunftsaufgabe
WOHNEN MIT FREU[n]DEN lud zur Podiumsdiskussion mit künftiger Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck
Der soziale und demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die Gruppe WOHNEN MIT FREU[n]DEN aus Ludwigshafen-Oggersheim hat sich auf den Weg gemacht, mit diesem anspruchsvollen Thema vorausschauend und konstruktiv umzugehen.
Als gemeinschaftliches Wohnprojekt möchte die Gruppe den Übergang von einer durch Beruf und Familie geprägten Lebensphase in eine selbstbestimmte, gemeinschaftsorientierte Phase des Zusammenlebens und Wohnens mit Gleichgesinnten aktiv gestalten.
Mit ihrem zukunftsorientierten Wohnmodell, das in Form einer GmbH & Co. KG in der Schillerstraße im Herzen des traditionsreichen Ludwigshafener Stadtteils verwirklicht werden wird, beteiligte sich die Gruppe deshalb u.a. auch im Rahmen der diesjährigen Rheinland-pfälzischen Woche der Demografie mit einer öffentlichen Diskussion.
Zu diesem Gedankenaustausch unter dem Motto “Gemeinschaftlich Wohnen als neue Lebensphase – Herausforderung und Zukunftsaufgabe” wurden mehrerere Politiker und Politikerinnen der Stadt erwartet. Für das Diskussionspodium hatten die künftige Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, SPD; Hans Uwe Daumann, Fraktionsvorsitzender die Grünen; Heike Scharfenberger, SPD-Mitglied der Landtagsfraktion und Schirmherrin des WmF-Projekts und Peter Übel, CDU, Mitbewerber bei der OB-Wahl ihr Kommen zugesagt. Neben Interessierten für das Wohnprojekt waren auch VertreterInnen des Inklusionsprojekts IGLU als auch die Projektgruppe ZammeZiehe aus Edenkoben, ebenfalls in der Rechtsform einer Wohn-KG, der Einladung gefolgt.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexander Grünenwald von der BauWohnberatung Karlsruhe. Für kleine Snacks und Getränken war gesorgt, so dass es im Vorfeld und im Anschluss an das Podium ausreichend Gelegenheit gab, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Einführungsvortrag von Alexander Grünenwald
Warum gemeinschaftliche Wohnformen wichtige Erkenntnisse hervorbringen zu aktuellen gesellschaftlichen Problemstellungen und Alternativen zum Betreuten Wohnen, Seniorenwohnanlagen oder gar einer Heimunterbringung darstellen können, sofern man rechtzeitig beginnt, sich damit auseinander zu setzen und mit Gleichgesinnten sich auf den Weg macht, war Thema der Einführung von Alexander Grünenwald.
Grußworte der Ortsvorsteherin Barbara Baur
Frau Baur zeigte sich sehr erfreut, dass in Oggersheim ein solches Wohnprojekt von der Gruppe WOHNEN MIT FREU[n]DEN auf den Weg gebracht wird und begrüßte die Initiative der Gruppe, über solche Veranstaltungen wie heute im Gemeindesaal mit der Öffentlichkeit und den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern der Stadt über diese wichtigen Themen in einen inhaltlichen Austausch zu treten. Sie wünschte dem Projekt weiterhin einen glücklichen Verlauf.
Projektvorstellung von Ralf Jung
In einer anschaulichen Folienpräsentation konnte Ralf Jung von der WOHNEN MIT FREU[n]DEN GmbH & Co. KG die Entstehungsgeschichte, die Probleme aber auch Erfolge des Wohnprojekts allen BesucherInnen eindrücklich und nachvollziehbar vor Augen führen. Wichtig waren der Gruppe vor allem auch die Klärung und das Herausarbeiten der besonderen Anliegen der Projektgemeinschaft, die Schwierigkeit der Grundstückssuche, das Finden der geeigneten Rechtsform, eine professionelle Projektbegleitung und die Kommunikation mit den Interessierten für die noch freien Wohneinheiten.
Podiumsrunde mit den PolitikerInnen
Nach Vorstellung der PodiumsteilnehmerInnen Hans Uwe Daumann, Heike Scharfenberger, Jutta Steinruck und Dr. Peter Übel stellten sich diese reihum den Fragen der Moderation. Zunächst ging es darum, wie die TeilnehmerInnen die Chancen und Möglichkeiten von Wohnprojekten sehen und wie künftig die Stadt solchen zunehmend nachgefragten Anliegen effektiver entgegen kommen könnte. Hier zeichnete sich eine große Bereitschaft ab, das Thema nach Möglichkeit zu unterstützen. Auch die wichtige Rolle der Akteure der Wohnungswirtschaft BASF Wohnen und Bauen als auch der GAG für das Thema kam dabei zur Sprache. Eine zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Wohnprojekt-Interessierte sollte als erster Schritt in Angriff genommen werden. Darin waren sich alle TeilnehmerInnen einig.
Fragen aus dem Publikum und Beiträge der Projektgruppe IGLU
Lebhafter Gesprächsbedarf mit dem prominent besetzten Polit-Forum wurde nach Öffnung der Runde ins Publikum deutlich. Die zum Ausdruck gebrachte Bereitschaft aller Podiumsgäste, die Anliegen von Wohnprojekten wichtig zu nehmen, wurde von den TeilnehmerInnen dankbar aufgegriffen, Fragen und Kommentare der mit mehreren VertreterInnen angereisten Wohnprojektgruppe IGLU aus den Hohenzollernhöfen brachten das wichtige Thema Inklusion mit seinen vielfältigen Facetten mit in die Diskussion. Von Wolfgang Spähn als Vertreter und Initiator von IGLU wurde auf eine “Sozialraumgestaltung” als wichtige Erfordernis für inklusive Stadtentwicklung verwiesen und der Vorschlag einer gemeinsamen Projektplattform angeregt.
Eine dankbare Schlussrunde
Von allen PodiumsteilnehmerInnen wurde abschließend festgestellt, dass viele wichtige Informationen und Anregungen mitgenommen und als Thema der politischen Bühne für die kommende Zeit weiterverfolgt werden würden. Die künftige Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck bedankte sich im Gästebuch mit den Worten: “Ich nehme viel für meine Arbeit als zukünftige OB mit. Danke!”
Veröffentlicht am 12. Oktober 2017
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